Eine weitere Druckluftdisziplin, die man im Schützenverein Weingarten schießen kann, ist das Luftpistolenschießen. Pistolenschießen gehört allgemein zu den schwierigeren Disziplinen beim Sportschießen, bietet jedoch gegenüber den Gewehrdisziplinen einige Vorteile. Zum einen liegt eine Pistole leichter in der Hand und zum anderen entfällt das lästige Anziehen von Schießkleidung.

Die Luftpistole wird grundsätzlich stehend und einhändig geschossen, d.h. sie wird nur mit einer Hand bei ausgestrecktem Arm gehalten – dabei darf der Schütze sich nirgendwo abstützen oder anlehnen. Je nach Altersklassen werden 20, 30 oder 40 Schuss auf 10m Entfernung geschossen und ist mit elterlichem Einverständnis ab 12 Jahren möglich.

Die anspruchsvolle Schießtechnik ist eine große Herausforderung für alle Sportschützen und verlangt ihm ein hohes Maß an Konzentration, eine ordentliche Portion Kraft und Koordinationsvermögen ab. In der Regel steht der Schütze etwas seitlich gedreht zur Schießscheibe. Für einen guten und stabilen Stand empfiehlt es sich hüft- bis schulterbreit zu stehen, Auge und Visierlinie bilden dabei eine gerade Linie. Die nicht schießende Hand sollte fixiert werden. Üblicherweise steckt man sie in die Hosentasche oder platziert sie am Hosenbund. Die Pistolenscheibe besteht aus 10 Ringen, wobei die 10 zweigeteilt ist und aus einer Innen- (Ø 5mm) und Außenzehn (Ø 11.5mm) besteht.

Bis zur Schussabgabe durchläuft der Schütze mehrere Phasen. In der Vorbereitungsphase sucht er zunächst den für sich optimalen Stand und fokussiert sich dabei auf die Schussabgabe. Nach dem Einlegen des Geschosses (Diabolo) geht er gedanklich noch einmal die einzelnen Schritte durch. Stehe ich stabil? Stimmt die Körperspannung? Liegt die Pistole gut in der Hand? Er versucht dabei seine Umgebung auszublenden und sich voll und ganz auf den Schuss zu konzentrieren.

Erst wenn alles passt kommt der eigentliche Schuss. Mit einem tiefen Einatmen wird die Pistole mit gestrecktem Arm angehoben und über das Ziel, den Spiegel, gebracht. Der Blick geht dabei in Richtung Schießscheibe. Mit Hilfe der Visierung, die bei der Pistole aus Kimme (hintere Visierung) und Korn (vordere Visierung) besteht, zielt der Schütze, die Höhen- und Seitenlage lassen sich mittels Drehknöpfe an der hinteren Visierung feinjustieren. Da das Auge nicht drei Gegenstände (Kimme, Korn, Scheibe) gleichzeitig scharf sehen kann, sollte die Aufmerksamkeit auf das Korn gerichtet sein. Während man nun langsam ausatmet wird die Pistole durch die Scheibe bis in den Halteraum (unterhalb des schwarzen Ringes) gesenkt. Jetzt erst legt man auch den Zeigefinger auf den Abzug.

Nach der Schussabgabe sollte man das Nachhalten nicht vergessen. Dabei wartet man noch einige Sekunden ab, bis das Geschoss vollständig den Lauf verlassen hat. Denn bei zu frühem Absetzen der Pistole läuft man Gefahr dem Geschoss noch eine ungewollte Richtung zu geben.

Im Schützenverein Weingarten stehen für das Luftpistolenschießen verschiedene Vereinspistolen für Rechts- als auch für Linksschützen unterschiedlicher Bauart zur Verfügung. Neben dem klassischen Seitenspanner (Federdruck) gibt es auch Pistolen mit Gaskartusche. Hierbei entfällt das mühselige spannen der Waffe und ist daher auch für Jugendlichen gut geeignet.