Corona legte kompletten Schießbetrieb lahm

Einen ungewohnten Anblick bot sich bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung beim Schützenverein Weingarten, denn Abstand halten hieß die Devise.

Unter Einhaltung der Abstandsregeln begrüßte Oberschützenmeister Jürgen Langendörfer zunächst zahlreiche Vereins- und Ehrenmitglieder und zeigte sich erfreut über das große Interesse am Verein.

„Im vergangenen Jahr mussten wir von den Vereinskameraden Theo Götz, Edmund Hartmann und Horst-Peter Knebel Abschied nehmen“, fuhr er fort und bat die Anwesenden sich zum Totengedenken zu erheben.

Seinen Geschäftsbericht startete OSM Langendörfer zunächst mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Zahlreiche Events – vom Generationenschießen, diverse Teilnahmen an Meisterschaften, Turnieren und Rundenwettkämpfen, Preisschießen für Bürger und Vereine und auch das Oktoberfest – zählten zu den Höhenpunkten.

So sollte es 2020 auch weitergehen, war eigentlich der Plan. Doch dann kam Corona und legte das Vereinsleben und Trainingsbetrieb komplett lahm. Über Wochen waren sämtliche Veranstaltungen und der Schießbetrieb untersagt. Das Preisschießen für Bürger und Vereine und auch das Oktoberfest mussten abgesagt und rück abgewickelt werden.

Unter strengen Auflagen und mit einem Hygienekonzept durfte mittlerweile das Bogenschießen und auch das Schießen der Luftdruckdisziplinen wieder aufgenommen werden. Ab Oktober ist auch das Kleinkaliberschießen wieder möglich. Über einen Doodle-Link können hierzu Trainingseinheiten zu den einzelnen Disziplinen gebucht werden, berichtete er. Doch der Aufwand ist groß und darum bat er noch einmal regen Gebrauch von diesem Angebot zu machen.

1.Schützenmeister Matthias Winheim u.a. auch für die Organisation der Monatstreffen verantwortlich zog ein ernüchterndes Fazit. Trotz Lockerungen der Corona-Verordnungen verzichtete man zu aller bedauern auf die beliebten monatlichen Highlights. Die Gesundheit aller Mitglieder geht vor, hob er dabei betonend hervor. 

Beim Thema Arbeitseinsätze konnte jedoch auch er positives vermelden. Es ist eine Freude zu sehen, dass eigenverantwortlich diverse Arbeiten übernommen wurden, lobte er. Sei es der Rasen, der gemäht wurde oder die Fassade der Terrasse, die saniert wurde. Jede noch so kleine Kleinigkeit ist wichtig und dafür dankte er allen im Namen der Vorstandschaft. Rund 400 Arbeitsstunden hatten sich so angesammelt, resümierte er das Engagement der Mitglieder.

Über viel Bewegung in der Mitgliederverwaltung berichtete Schriftführerin Simone Garcia Montes. 20 Neuanmeldungen standen 12 Abmeldungen gegenüber und somit konnte zum Jahresende ein leichtes Plus beim Mitgliederstand verzeichnet werden, freute sie sich.

Weiter führte sie aus, dass vom Schützenkreis Bruchsal und dem Badischen Sportschützenverband wieder zahlreiche Weingartner Sportschützen für ihren Einsatz in der Schützensache geehrt wurden und auch die Landesehrennadel einem verdienten Funktionär – Matthias Winheim – verliehen werden konnte.

Über den Sportbetrieb berichteten Hauptschießleiterin Angelika Knoll und Sportleiter Bogen Wolfgang Hill. Die Weingartner Sportschützen nahmen wieder sehr erfolgreich an vielen Turnieren, Wettkämpfen und Meisterschaften teil und stellten dabei meist das stärkste Team im Teilnehmerfeld. Mit Monika Kunz konnte sogar wieder der Titel der Kreisschützenkönigin nach Weingarten geholt werden, untermauerten sie das tolle Leistungsniveau.

Doch dann kam Corona und bremste alle aus. Alle sportlichen Aktivitäten waren auf einmal untersagt. Kein Trainingsbetrieb, keine Turniere, keine Meisterschaften. Alle Wettkämpfe wurden abgesagt. Nach wochenlangem Stillstand durfte dann unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln der Schießbetrieb, zumindest beim Bogenschießen und in den Luftdruckdisziplinen, wieder aufgenommen werden. Noch ist der Andrang überschaubar, daher auch von ihnen der Aufruf „nehmt das Angebot war, damit sich der große Aufwand auch wirklich lohnt“.

Über die Aktivitäten der Schützenjugend berichtete Jugendleiter Christian Müller. Zwei der Jungschützen verstärkten das Luftgewehrteam und trugen mit tollen Ergebnissen zu so manchen Sieg bei.

Des Weiteren wurde auch wieder am Ferienspaß der Gemeinde Weingarten teilgenommen, fuhr er fort. Mit den Disziplinen Bogenschießen, Lasergewehr schießen, Luftgewehr schießen, Korken schießen und Dartpfeile werfen konnten die Kids ihre Geschicklichkeit und Treffsicherheit nach Herzenslust testen.

Zu guter Letzt präsentierte Schatzmeisterin Nicole Knobloch ihren Kassenbericht. Mit der Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben legte sie den Anwesenden die Finanzlage des Vereines offen und konnte unterm Strich sogar ein dickes Plus vorweisen.

Mit Sondertilgungen und Umfinanzierungen ist es ihr wichtig kontinuierlich die Kredite zu reduzieren, um so für zukünftige Projekte und Anschaffungen des Schützenvereins gut gerüstet zu sein, betonte sie in ihrem Bericht.

Kassenprüfer Horst Schrader zeigte sich voll des Lobes über die vorbildliche und einwandfreie Buchführung von Schatzmeisterin Nicole Knobloch und empfahl ihre Entlastung. Und auch Ehrenoberschützenmeister Klaus Gierich würdigte das Engagement der Vorstandschaft und der Mitarbeiter mit viel Lob und empfahl ebenfalls deren Entlastung. Den Anträgen wurde einstimmig zugestimmt.

Bei den Wahlen gab es in diesem Jahr keine Veränderungen. Oberschützenmeister Jürgen Langendörfer und Schatzmeisterin Nicole Knobloch wurden für eine weitere Amtsperiode einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Und auch die Kassenprüfer Claudia Morrkopf und Horst Schrader erhielten einstimmig die Stimmen der Anwesenden.

Im Anschluss präsentierte Schatzmeisterin Nicole Knobloch einen ausgeglichenen Haushaltsvoranschlag 2020. Erstmals ist seit Jahren wieder eine Rücklagenentnahme notwendig, die jedoch den fehlenden Einnahmen aus dem Oktoberfest geschuldet ist, erklärte sie. Einstimmig wurde der Haushaltvoranschlag von den anwesenden Mitgliedern angenommen.

Mit einem Blick in die nahe und weite Zukunft – Was steht dringend an im Schützenverein? Welche Projekte möchte man realisieren? – und seinem Dank für die rege Teilnahme und Aufmerksamkeit schloss Oberschützenmeister Jürgen Langendörfer die diesjährige Jahreshauptversammlung.