Corona prägte das Vereinsleben maßgeblich

Unter Einhaltung der 3G-Regel fand kürzlich die Jahreshauptversammlung beim Schützenverein Weingarten statt. Erfreut zeigte sich Oberschützenmeister Jürgen Langendörfer über die zahlreich erschienen Mitglieder. Dies zeuge von großem Interesse und darum sei er auch zuversichtlich, dass der Verein gut durch diese schwierige Zeit komme.

Mit einer Schweigeminute wurde an die im vergangen Jahr verstorbenen Ehrenmitglieder Horst Häcker und Franz Zircher sowie Ehrenkreisschützenmeister Kurt Auer gedacht.

Trotz Corona gab es einiges zu tun, fuhr OSM Langendörfer fort. Nach jeder Änderung der Coronaverordnung – und davon gab es viele – musste neu abgewogen werden, ob und wie der Schießsport wieder aufgenommen werden konnte. Abstandsregeln, Hygienekonzept, Nachverfolgung, um nur einiges zu nennen, mussten entwickelt und für deren Einhaltung gesorgt werden. Große Events wie Oktoberfest, Preisschießen und Königsfeier gingen zunächst in die Planung, wurden aber mangels Durchführbarkeit wieder verworfen. Auch einige Instandhaltungsmaßnahmen wurden wegen fehlender Planungssicherheit zurückgestellt. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, betonte er und man sei und bleibe dran an den gesteckten Zielen im Verein.

Erfreut zeigte sich 1. Schützenmeister Matthias Winheim über das Engagement im Schützenverein. Pflegemaßnahmen an den Hängen und Treppenaufgang, Rasenmähen auf den Schießplätzen und vieles mehr musste auch während Corona durchgeführt werden. Ohne viele Worte sah jeder wo es klemmte und legte Hand an, lobte er und dankte allen im Namen der Vorstandschaft für ihre tatkräftige Unterstützung.

Auch die beliebten Monatstreffen fielen der Corona-Pandemie zum Opfer, bedauerte er. Ganze 1 ½ Jahre mussten die Mitglieder darauf verzichten, bevor es im September endlich wieder einen kulinarischen Gaumenschmaus gab, der auch gleich bei den Mitgliedern großen Zuspruch fand. Unter Einhaltung der 3G-Regel sollen weitere Folgen, die jedoch vorerst in der weitläufigen Schießhalle stattfinden werden.

Sportlich war die Ausbeute im vergangenen Jahr überschaubar, begann Hauptschießleiterin Angelika Knoll ihren Bericht. Zwar hatten die Kugelschützen Anfang des Jahres noch mehrere Podestplätze bei den Kreismeisterschaften abgeräumt, aber dann wurden nach und nach alle weiteren Wettkämpfe abgesagt. Keine Kreis- und Landesmeisterschaften, keine Ranglistenturniere, sogar das vereinsinterne Königsschießen fand zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht statt, sodass die alten Majestäten ein weiteres Jahr die Krone behalten durften. Ganze sieben Monate ruhte der komplette Schießbetrieb. Doch mittlerweile können alle Disziplinen, wenn auch unter Auflagen, wieder geschossen werden und sie ist zuversichtlich, dass es auch so bleiben wird.

Die Beteiligung am Jugendtraining hält sich derzeit in Grenzen, beklagen Jugendleiter Kugeldisziplinen Christian Müller als auch Bogentrainer Matthias Kienzler. Hier habe Corona einen großen Schaden angerichtet. Viele Jugendliche mussten sich in der Zeit der Kontaktbeschränkungen anderweitig beschäftigen und nun sei es schwierig diese wieder zum Training zu motivieren. Mit aktiver Werbung versuche man derzeit das Interesse am Schießsport zu wecken, um so dem Abwärtstrend entgegen zu wirken.

Die Corona-Pandemie habe auch bei der Mitgliederentwicklung ihre Spuren hinterlassen. Nach dem Motto „kein Training – keine Mitgliedschaft“ hatten sich einige entschlossen auszutreten, was sehr schade ist bedauerte Schriftführerin Simone Garcia Montes, da gerade in dieser schwierigen Zeit ein Verein jegliche Unterstützung braucht. Doch während viele Vereine in einen Dornröschenschlaf verfielen, wurde im Schützenverein die Öffentlichkeitsarbeit weiterhin groß geschrieben. Mit wöchentlichen Berichten über den Schießsport, Techniken, Ausrüstung und vieles mehr zeigte sich der Verein präsent und wurde auch in der Bevölkerung positiv wahrgenommen, hob sie zufrieden hervor.

Als letztes präsentierte Schatzmeisterin Nicole Knobloch ihren Kassenbericht. Aufgrund der unsicheren Lage und der zeitweise Schließung der Vereinsgaststätte wurde lieber jeder Euro ins Sparschweinchen gesteckt, um für unvorhersehbares gewappnet zu sein, erläuterte sie den anwesenden Mitglieder. Durch diese umsichtige Verwaltung der Finanzen konnte sie zum Jahresende sogar ein dickes Plus vorweisen.

Kassenprüfer Horst Schrader lobte die gewissenhafte und einwandfreie Buchführung der Schatzmeisterin und empfahl ihre Entlastung. Und auch Ehrenoberschützenmeister Klaus Gierich zollte der Vorstandschaft und deren Mitarbeiter seine Anerkennung, die in dieser coronageprägten Zeit weiterhin mit viel Engagement und Herzblut bei der Sache geblieben sind und empfahl ebenfalls deren Entlastung. Den beiden Anträgen wurde einstimmig zugestimmt.

Vom Vorschlagsrecht zur Ernennung von Ehrenmitgliedern machte auch in diesem Jahr die Vorstandschaft Gebrauch und schlug Sofia Häcker gemäß Ehrenordnung 4.0 aus besonderem Anlass für außergewöhnliche Verdienste vor. Die Anwesenden folgten dem Vorschlag und stimmten dem Antrag einstimmig zu.

Für ihr Engagement im Schützenverein und in der Schützensache konnten auch wieder einige verdiente Funktionäre ausgezeichnet werden. Vom Badischen Sportschützenverband erhielten die Ehrennadel in Bronze Christian Müller und Michael Süpfle. Vom Schützenkreis 11 Bruchsal konnte die Kreisehrennadel in Bronze Andreas Völker und in Gold Markus Gierich verliehen werden. Und mit der Vereinsehrennadel in Bronze wurden Sebastian Kienzler und Matthias Hauer sowie in Gold Matthias Winheim ausgezeichnet werden.

Bei den diesjährigen Wahlen hatten die anwesenden Mitglieder alle Hände voll zu tun. Neben der Wiederwahl zahlreicher Funktionäre konnten auch neue engagierte Mitarbeiter hinzugewonnen werden. Neu ins Amt gewählt wurden Alexander Hill als 2. Hauptschießleiter, Matthias Hauer als stellvertretender Jugendleiter und Schießleiter Bogen, Simone Garcia Montes als Jugendtrainerin sowie Verena Hartmann in den Vergnügungsausschuss. Alle Wahlen erfolgten einstimmig und wurden von den Gewählten angenommen.

Zum Abschluss präsentierte Schatzmeisterin Nicole Knobloch einen ausgeglichenen Haushaltsvoranschlag 2021, der einstimmig von allen anwesenden Mitgliedern genehmigt wurde.

Mit seinem Dank für die rege Teilnahme und Aufmerksamkeit, aber auch mit einem dringenden Appell sich weiter im Verein einzubringen, schloss OSM Langendörfer die diesjährige Jahreshauptversammlung.

v.l. OSM J. Langendörfer, M. Winheim, S. Kienzler, C. Müller, M. Hauer, A. Völker, M. Süpfle und EOSM K. Gierich